Ethik

Was sollen wir tun?“ Das ist nach Immanuel Kant die Leitfrage, mit der sich die Ethik beschäftigt.

Vorstellungen davon, was konkret als gut und als böse zu betrachten und wie in bestimmten Situationen jeweils zu handeln sei, konstituieren Moral. Dieser Begriff bezeichnet zunächst einmal die Normen, die ein Individuum beziehungsweise eine ganze Gruppe von Menschen als für sich bindend erachtet. Ethik ist die theoretische Beschäftigung mit Moral. Dabei versteht sie sich vor allem als normative Disziplin, das heißt, sie sieht ihre Hauptaufgabe in der Begründung von Urteilen über die Richtigkeit von Handlungen beziehungsweise Handlungsnormen. Ihr Gegenstand ist die kritische Sichtung und Begründung von bestehenden Moralvorstellungen und der Entwurf von normativen Lösungen für neue moralische Problemstellungen. Ethik beziehungsweise ethisch unterscheidet sich somit als Metaebene von Moral beziehungsweise moralisch. Beide Ebenen sind für den Ethikunterricht konstitutiv (...)

Gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen und Aufgaben werden im Wesentlichen bestimmt durch

  • die Einsicht in den Wert freier individueller Lebensgestaltung.
  • die Bestimmung und Begründung von universell verbindlichen Grund- und Menschenrechten, auf denen unsere Demokratie aufbaut, sowie die Untersuchung ihrer Gefährdung und Ausgestaltungsmöglichkeiten.
  • die Einsicht in den Wert der natürlichen Lebensgrundlagen und ihrer Erhaltung.
  • die Einsicht in Chancen und Risiken, die in der Veränderung der wirtschaftlichen,technischen und sozialen Lebensbedingungen liegen, und die Abschätzung ihrer Folgen für die Gestaltung unserer Lebensverhältnisse.

Das Ziel des Ethikunterrichts ist die Erziehung zur Nachdenklichkeit und die Förderung der moralisch-ethischen Kompetenz. Dabei ist das Kennenlernen und die Auseinandersetzung mit religiösen Wertvorstellungen der Religionen ein weiterer Themenkomplex.
Quelle:Bildungsplan Gymnasium, Leitgedanken zum Kompetenzerwerb für Ethik, 2004

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