Schulseelsorge

Schulseelsorge am Gymnasium Neureut: Claudia Klant

Sprechzeiten:

nach Vereinbarung

Raum: 103

Kontakt: ktping@gymneureutpong.de

Die Sprechstunde ist ein Angebot für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft (Schüler/innen, Lehrer/innen, Angestellte und Eltern).
Alle Gespräche sind vertraulich.

Selbstverständnis:

Grundlage des schulseelsorgerlichen Handelns ist das christliche Menschenbild mit seiner ganzheitlichen Sicht auf den Menschen: Der Mensch ist nicht die Summe seiner Leistungen. Sondern so, wie er ist, ist er von Gott gewollt und geliebt.

Die Schulseelsorge ist ein offenes und überkonfessionelles Angebot, unabhängig von der Religionszugehörigkeit.

Angebote:

  • Gespräche, Beratung und Begleitung, z.B. in Krisen, bei besonderen Belastungen und Leistungsdruck, auf der Suche nach Sinn und Orientierung, bei persönlichen Fragen
  • Die Koch-AG Soulfood am Donnerstagnachmittag um 16 Uhr
  • Schulkultur – Schule als Lebensraum: Entwicklung neuer Projekte, wie z.B. Prüfungscafé, Trauerkoffer, Spielekisten
Sprecht mich jeder Zeit an, wenn ihr Ideen für neue Projekte im Sinne unserer Schulkultur habt! Ich freue mich auf eure Anregungen und suche gerne mit euch zusammen nach Möglichkeiten der Umsetzung 😊

Schulseelsorge: „Zuhören, hinhören, ins Gespräch kommen”

Hat eine Schule eine Seele? Claudia Klant ist überzeugt davon. „Die Seele ist das, was rüberkommt, wenn man das Gebäude betritt“, sagt sie. Die Lehrerin für Latein und Katholische Religionslehre weiß, wovon sie spricht. Demnächst wird sie von der Erzdiözese Freiburg als Schulseelsorgerin für das Gymnasium Neureut beauftragt. Nunmehr zwei Jahre lang besuchte sie berufsbegleitend eine Fortbildung des Bistums - ein Angebot, das sich explizit an Religionslehrerinnen und -lehrer wendet. „Schulseelsorge ist ein tolles Konzept“, zeigt sich Claudia Klant begeistert. „Sie hat den Einzelnen im Blick und gleichzeitig die ganze Schulkultur“.  Es waren die Erfahrungen im Religionsunterricht, die die engagierte Lehrerin zu der Fortbildung motivierten. „Viele Gespräche im Religions-Unterricht sind sehr persönlich:  Es geht um Sterben, um Verlust, Sinnsuche, Freundschaft, um Angst und Trauer“, erzählt Claudia Klant. Sie erfahre hier viel Privates und bekomme viele Emotionen mit. „Es zeigt sich in allen Altersgruppen der Bedarf sich auszusprechen und Rat zu suchen“. In der Schule, so sagt die 50-jährige, seien vor allem Leistung und Regeln wichtig. Gefühle und Sehnsüchte aber würden zu wenig wahrgenommen. „Je länger ich im Schuldienst bin, umso wichtiger wird mir die Schule als Lebensraum“, betont sie.

Acht Module gehörten zu der zweijährigen Ausbildung, die jeweils drei Tage lang in St. Peter im Schwarzwald stattfanden. Es ging um Beratung und Begleitung, um Tod, Trauer und den Umgang mit Verlust sowie um liturgische Feiern und spirituelle Elemente. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten in dieser Zeit darüber hinaus selbst schulpastorale Projekte an ihren Schulen organisieren.

„Die Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe sind sehr gestresst und oft überlastet“, erzählt Claudia Klant von ihrem eigenen Projekt. „Da habe ich mir überlegt, die Oasentage zu initiieren“. Die Idee war, mit interessierten Oberstufenschülerinnen und -schülern für einige Tage ins Kloster der Franziskanerinnen zu gehen, einiges über die dortigen Lebensentwürfe zu erfahren, Gespräche zu führen, aber vor allem zu entspannen und spirituelle Angebote wahrzunehmen. Wegen Corona aber wurde aus diesem Vorhaben nichts. Die Lehrerin musste improvisieren. „Ich habe stattdessen vor dem Abitur ´Oasentüten´ mit Material gepackt“, erzählt sie. „Und auf der Plattform Moodle fand ein Oasentag mit Impulsen statt“. Jetzt, da es die Hoffnung gibt, dass die Pandemie auf dem Rückzug ist, könnte die künftige Schulseelsorgerin sich bei Interesse durchaus vorstellen, die „Oasentage“ für die Oberstufe zu einem festen Bestandteil des Schuljahres zu machen.

Und darüber hinaus? Was hat Claudia Klant vor, wenn sie das Zertifikat für die Beauftragung als Schulseelsorgerin in den Händen hält? „Zuhören, hinhören, ins Gespräch kommen“, sagt sie sofort. Vor allem will sie verschiedene Stellen einbinden – die Schulsozialarbeit, Pfarrer Ludwig Streib und auch die Beratungslehrerin – und nachforschen, wo Gesprächsbedarf besteht und wo die Schulkultur noch Defizite hat. Zu den kleinen und großen Projekten, die sie sich vorstellen kann, gehört beispielsweise die Arbeit an der Frage, wie wir als Schule gut aus der Corona-Zeit rauskommen oder auch der Blick über die Schulgrenzen hinaus. Claudia Klant kann sich vorstellen, zusammen mit dem Arbeitskreis „Leben“ eine Suizid-Prävention zu etablieren. Sie würde gerne die Krisenbewältigung in den Blick nehmen, ein Prüfungscafé während der mündlichen Abiturprüfungen einrichten und soziale Projekte unterstützen. Auch ein breiteres Beschäftigungsangebot für die Pausen – mit Stilleraum und Spielekiste – kann sie sich vorstellen. Es ist ihr wichtig zu betonen, dass die Angebote immer freiwillig und überkonfessionell sein werden, auch wenn für sie „ganz klar das christliche Menschenbild leitend ist“.

Claudia Klant ist vor allem offen für die Vorschläge und Ideen aller am Schulleben Beteiligten. Schließlich geht es um die Seele des gesamten Gymnasiums Neureut. Zuweilen, so meint sie, fehle es ein wenig an Wärme. Und sie meint damit keinesfalls die menschliche Wärme, vielmehr das Hereinholen von Jahreszeiten und Festen, wie beispielsweise Weihnachten, ins Schulhaus. Es geht also mehr darum, etwas sichtbar zu machen. Die Lehrerin kann sich vorstellen, zusammen mit einer SMV-Gruppe in der Schule jahrezeitliche Akzente zu setzen. Ansonsten lässt sie nicht viel auf das Gymnasium Neureut kommen. „Es hat eine tolle Seele“, betont die künftige Seelsorgerin. „Menschlich, höflich, zugewandt und achtsam“.  (mh)

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