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Verdun-Austausch : „Un séjour à l'étranger? - Avec plaisir!“

Die Gruppe aus Austauschschülerinnen und -schülern sowie ihren Gastgebern besuchten das Schloss in Heidelberg.

„Un séjour à l'étranger? - Avec plaisir!“ So lautet nicht nur eine Unterrichtseinheit in den Französischbüchern der Neuntklässler, sondern auch die Erfahrung, die die französischen Schüler beim 39. Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium Neureut und dem lycée Margueritte aus Verdun sammeln durften. Vom 11. bis zum 18. Dezember war es wieder soweit – 25 französische Schülerinnen und Schülern besuchten Neureut, um das deutsche Schulsystem, die deutsche Adventszeit und das Familienleben in Deutschland kennenzulernen. 

Bereits bei der Begrüßung und der Vorstellung des Programms durch die leitenden Französischlehrerinnen Frau Buff und Frau Göhler wurde deutlich, dass auf Franzosen wie Deutsche in den kommenden 7 Tagen ein breites Kulturprogramm in Karlsruhe und Umgebung wartete.

Offiziell wurden die franz. Schülerinnen und Schüler am Tag darauf auch von der Stadt Karlsruhe im Plenarsaal des Rathauses willkommen geheißen. Die Franzosen erhielten dort in einem Film und in einem Vortrag erste Informationen über die Stadt und das Leben in Karlsruhe und nach einer kleinen Stärkung ging es dann auf den Weihnachtsmarkt. Weihnachtsmärkte sind in Frankreich zwar nicht völlig unbekannt, doch in der Anzahl und Art, wie sie in Deutschland existieren, bleiben sie für Franzosen etwas Besonderes. Deswegen fanden bei dieser Gelegenheit Bratwürste und Pommes reichlich Tester und der Blick auf Karlsruhe wurde im Riesenrad genossen. 

Am Nachmittag stand für die Gruppe der Besuch der Ausstellung „Gameplay. The next level“ im ZKM auf dem Programm. Neben historischen Videospielen konnten auch neue Computerspielkreationen gemeinsam ausprobiert werden. Danach war das offizielle Programm beendet und die Deutschen und Franzosen zogen in Gruppen los, um die Stadt und den Weihnachtsmarkt noch einmal auf eigene Faust zu erkunden. 

Am Freitag brach die deutsch-französische Gruppe dann in die Landeshauptstadt nach Stuttgart auf. Natürlich ist die Marke ‚Mercedes-Benz‘ auch in Frankreich sehr bekannt, deshalb wurde dem (auch architektonisch) faszinierenden Museum Mercedes-Benz ein Besuch abgestattet. Auf diese Zeitreise durch Technik, Politik und Gesellschaft der vergangenen 140 Jahre folgte die Erkundung des großen Stuttgarter Weihnachtsmarktes inklusive Absolvierung einiger Fahrten mit seinem Riesenrad. Erschöpft, aber durchaus zufrieden und mit Vorfreude auf das Wochenende trafen die Austauschpartner um 18.30h Uhr wieder in Neureut ein. 

Das Wochenende sollte den Gastfamilien den Freiraum geben, individuell zu entscheiden, welche Aktionen für ihr ‚neues‘ Familienmitglied noch infrage kämen. Ob in größerer Gruppe mit anderen Austauschschülern oder allein mit der Familie, die Bandbreite der Erlebnisse am „week-end“ war sehr groß: Es wurde Schlittschuh gefahren, der ‚Christmas-Garden‘ im Zoo besucht, Jumbojets im Technikmuseum Speyer bestiegen, Weihnachtsmarktcrêpes probiert, Handballspiele verfolgt, im Europabad geschwommen, Trampolin gesprungen, in der Kletterhalle geklettert, das Spiel KSC gegen Regensburg besucht und vieles weitere mehr. Selten verging ein Wochenende so schnell.

Am Montag ging es dann mit allen nach Heidelberg. Vom sogenannten Philosophenweg bot sich der Gruppe ein wunderschöner Blick auf das Schloss, die alte Brücke und den Neckar. Nach einem Mittagessen auf dem Weihnachtsmarkt ging es mit der Bergbahn hoch zum Heidelberger Schloss. Dieses beeindruckende Bauwerk wurde von Franzosen und Deutschen in getrennten Führungen in ihrer jeweiligen Muttersprache erkundet, da die historischen Informationen für die französischen Schüler auf Deutsch zu schwierig gewesen wären. Es ging über diverse Schlossgänge zur Kapelle und am Schluss zum größten Weinfass der Welt. 

Am Dienstag, dem letzten Tag des Austauschs, stand am Abend ein großes ‚Fête d’adieu‘ auf dem Programm. Das Programm wurde von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet und am Vormittag eingeübt. Den eingeladenen Eltern wurde am Abend anhand von Fotos das Programm auf Deutsch und Französisch vorgestellt, sowie die Interviews über Frankreich, die die französischen Schüler in Heidelberg mit Passanten auf der Straße geführt hatten. 

Außerdem gab es ein „jeu des mots difficiles“, ein Spiel, bei dem die deutschen Schüler unbekannte französische Begriffe vorlesen mussten und die französischen Schüler schwierige deutsche Wörter. Dabei gab es viel Erheiterung auf beiden Seiten, da die Aussprache der gewählten Wörter nicht immer einfach war. 

Eine Tanzgruppe aus deutschen und französischen Mädchen zeigte ihre eigene Tanzchoreographie und auch musikalisch wurde einiges geboten: Zwei deutsche Schülerinnen spielten ein Duett mit Klavier und Querflöte, die französischen Schüler sangen ‚Aux Champs Elysées“ und zum Abschluss sangen Deutsche wie Franzosen mit allen Eltern das Weihnachtslied ‚Vive le vent‘. 

Anschließend gab es in der Mensa ein großes Abschiedsessen mit einem reichhaltigen Buffet, zu dem alle Gasteltern etwas Selbstgemachtes beigesteuert hatten. 

Da sich alle ‚correspondants‘ (Austauschpartner) innerhalb dieser Woche gut kennengelernt hatten und auch einige Freundschaften entstanden sind, fiel der Abschied am nächsten Morgen nicht jedem leicht. 

Umso freudiger blicken die deutschen Neuntklässler auf den kommenden März, wenn sie diejenigen sein werden, die bei ihren Franzosen für eine Woche zu Hause einziehen.

Das Abenteuer ‚Austausch‘ geht weiter – l’aventure ‚échange‘ continue! 

(Danylo, 9b)