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Studienbotschafterin Physik: Unvergesslich spannender Vortrag

Der Leistungskurs Physik mit der Studienbotschafterin Michelle Gensmann, die einen spannenden Vortrag über ihr Studienfach hielt.

Der Vortrag hatte das Ziel, den Schülern einen umfassenden Einblick in das Physikstudium zu geben. Dabei zeigte Michelle auf, wie die verschiedenen Teilgebiete der Physik miteinander verknüpft sind und wie sie im Studium behandelt werden. Dabei spannte Michelle einen Bogen von den grundlegenden Konzepten der Physik bis hin zu faszinierenden aktuellen Forschungsexperimenten, die mit kosmischer Strahlung und dem Cherenkov-Effekt zusammenhängen.

Zu Beginn ihres Vortrags stellte Michelle die unterschiedlichen Teilgebiete der Physik vor, die im Studium behandelt werden. Sie erklärte die Bedeutung der Optik, die sich mit dem Licht und dessen Wechselwirkungen mit Materie befasst, und der Mechanik, die Bewegungen und Kräfte untersucht. Darüber hinaus ging sie auf die Teilchenphysik ein, die die fundamentalen Bausteine der Materie und deren Wechselwirkungen analysiert, sowie auf die Thermodynamik, die sich mit Energieumwandlungen und den Gesetzen der Wärme beschäftigt. Weitere Themen waren die Festkörperphysik, die die Eigenschaften fester Materialien erforscht, und die Elektrizitätslehre, die elektrische Phänomene und Felder untersucht.

Michelle verdeutlichte, wie diese Teilgebiete im Studium praktisch angewendet werden. Sie erklärte den Unterschied zwischen Experimentalphysik und theoretischer Physik und betonte, dass Mathematik ein unverzichtbares Werkzeug zur Modellierung physikalischer Phänomene ist. Auch das Durchführen von Praktika spielt eine zentrale Rolle, da diese den Studierenden die Möglichkeit geben, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen. Zudem hob sie die wachsende Bedeutung des Programmierens hervor, das immer mehr zum festen Bestandteil des Physikstudiums gehört, um komplexe Berechnungen und Simulationen durchzuführen. Ein Nebenfach ergänzt das Studium und erweitert den Horizont der Studierenden.

Im zweiten Teil des Vortrags widmete sich Michelle dem Cherenkov-Effekt, einem faszinierenden physikalischen Phänomen. Sie erklärte, dass der Effekt auftritt, wenn Teilchen mit relativistischer Geschwindigkeit ein Medium durchqueren und dabei schneller als das Licht in diesem Medium sind. Dies erzeugt ein charakteristisches blaues Leuchten. Darüber hinaus erklärte sie den Unterschied zwischen primärer und sekundärer kosmischer Strahlung. Primäre kosmische Strahlung besteht aus hochenergetischen Teilchen, die aus dem Weltraum auf die Erde treffen. Diese Teilchen erzeugen durch Wechselwirkungen mit der Erdatmosphäre sekundäre Strahlung. Als Beispiel für die Auswirkungen kosmischer Strahlung nannte sie Polarlichter, die durch die Wechselwirkung von Sonnenwind und der Erdatmosphäre entstehen.

Ein Höhepunkt des Vortrags war ein praktisches Experiment, das Michelle zusammen mit einem Schüler des Kurses durchführte. Ziel war es, kosmische Strahlung nachzuweisen. Dazu wurde eine lichtundurchlässige Thermoskanne mit Wasser gefüllt. Trifft kosmische Strahlung (Myonen) auf das Wasser, entsteht durch den Cherenkov-Effekt Licht, das in elektrische Signale umgewandelt und verstärkt wird. Diese Signale wurden von einem Computer erfasst und ausgewertet. Die Schüler konnten unregelmäßig auftretende, kurz anhaltende Lichtsignale wahrnehmen, die den Nachweis kosmischer Strahlung erbrachten. Die Studentin erklärte, dass dieses Prinzip auch im IceCube-Observatorium in der Antarktis genutzt wird. Dort wird eine riesige Detektoranlage in einem Eisblock installiert, um die Geheimnisse der kosmischen Strahlung und der Kosmologie zu entschlüsseln.

Zum Abschluss gab Michelle einen Überblick über die vielfältigen beruflichen Perspektiven, die ein Physikstudium bietet. Sie betonte, dass Teamarbeit und Problemlösungsfähigkeiten essenzielle Eigenschaften für Physiker sind. Moderne Technologien, innovative Lernmethoden und praktische Anwendungen bereichern das Studium. Sie zeigte auf, dass Physiker Karrieren in der Industrie, der Forschung, der Lehre, im Dienstleistungssektor oder im Patentwesen verfolgen können. Abschließend gab sie einen kurzen Einblick in das Physikstudium am KIT und die besonderen Möglichkeiten, die es bietet.

Mit ihrem Vortrag vermittelte Michelle Gensmann den Schülern nicht nur ein tieferes Verständnis für die Physik, sondern auch Begeisterung für die spannenden Forschungsprojekte, die ein Physikstudium ermöglicht. Die anschaulichen Erklärungen und das Experiment machten den Vortrag zu einem unvergesslichen Erlebnis.

(Bastian von Langsdorff)