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Sicherheitstraining: Leichtsinnige Momente vermeiden

Astrid Knopf bei den Fünftklässlern der 5a.

Eine Straßenbahn wiegt so viel wie 12 Elefanten. „Stellt euch vor, die rasen auf euch zu“, sagt Astrid Knopf. Extrem schwer sei die Bahn also, schnell unterwegs, und: Sie könne nicht ausweichen. „Bleibt weg vom Gleisbett“, ist das Credo der Polizeioberkommissarin. Oder, wie es in der Broschüre „Zehn leichtsinnige Momente“ des KVV steht: „Warte ruhig im sicheren Bereich“. 

Zusammen mit dem KVV veranstaltet die Abteilung Verkehrsprävention der Polizei alljährlich das Sicherheitstraining für die Fünftklässlerinnen und -klässler am Gymnasium Neureut. Dabei geht es darum, das richtige Verhalten in Bus und Bahn, an Haltestellen und rund um die Fahrzeuge kennenzulernen, um Unfälle zu vermeiden – zunächst in einem Theorieteil, den Astrid Knopf durchführt, und dann im Praxisteil, den Peter Mültin vom KVV mit den Kindern veranstaltet.

Schön anschaulich mit großen Fotos zeigt die KVV-Broschüre, wie sich Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg so verhalten, dass sie sicher und bequem ankommen und wie es für alle Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel am angenehmsten ist. Merksätze unterstützen die Leserinnen und Leser dabei, die Regeln im Kopf zu behalten. So kann man sich und anderen durch Schubsen und Drängeln beim Einsteigen in Bus und Bahn zum Beispiel durchaus wehtun. Also: „Sicherheit geht vor (der Eroberung des Lieblingssitzplatzes)“. Und: Wenn der Ranzen während der Fahrt auf dem Rücken bleibt, ist das nicht nur platzraubend für andere Fahrgäste, es ist bei einer Bremsung auch gefährlich. Gut festhalten und richtig sitzen sind nur zwei der Appelle, die die Broschüre und die Polizeioberkommissarin den Kindern ans Herz legt.

Astrid Knopf hat aus ihrer langjährigen Erfahrung durchaus Geschichten zu erzählen, die von Lebensgefahr durch Leichtsinn und Sorglosigkeit handeln. So sieht man immer wieder Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die mit Kopfhörern am Straßenverkehr teilnehmen, als Fußgänger oder Radfahrer. Sehr schnell kann dann ein herannahendes Fahrzeug überhört werden und es kommt zu schweren Unfällen. Auch passiert es immer wieder, dass Menschen von der Bahn mitgerissen werden oder sich Gliedmaßen verletzen, weil der Sicherheitsabstand bei der Einfahrt der Fahrzeuge nicht eingehalten wird. Besonders schwere Unfälle können passieren, wenn Kinder oder Jugendlich auf die Idee kommen, auf der Kupplung der Bahn zu sitzen oder diese zu überqueren. „Und kommt bloß nicht auf die Idee, auf das Dach der Bahn zu springen oder zu klettern“, betont Astrid Knopf. Solche Mutproben verliefen oft tödlich. 

Über den praktischen Teil des Sicherheitstrainings haben Clara und Malia in dem Text unten geschrieben. (mh)

Im praktischen Teil sind wir Bus gefahren. Als wir in einer Wendeschleife in der Nähe der Badnerlandhalle stehen blieben, las uns Herr Mültin einige Unfallberichte vor, die mal in der Zeitung standen, und er sprach mit uns darüber, wie es zu den Unfällen kommen konnte und wie man sie hätte vermeiden können. Anschließend haben wir die vier wichtigsten Merksätze aus dem Heft des theoretischen Teils wiederholt. Als wir damit fertig waren, stiegen wir aus und haben ausprobiert, eine rohe Kartoffel in der bloßen Hand zu zerquetschen. Doch wir scheiterten daran. Also haben wir die Kartoffel direkt vor einen der Reifen des Busses namens Manfred gelegt, und der Busfahrer hat Manfred über die Kartoffel fahren lassen. Im Gegensatz zu uns hat Manfred die Kartoffel regelrecht zermalmt. Danach sind wir wieder in den Bus eingestiegen und haben einen Schulranzen auf den mittleren Sitz ganz hinten gestellt. Nun haben wir, mit Vorwarnung, eine Vollbremsung gemacht. Trotz nur 30 km/h ist der Schulranzen bis in die Mitte des Busses geflogen. Danach sind wir wieder zurück zur Schule gefahren. Dieser Tag war auf jeden Fall sehr lehrreich und spaßig! (Malia und Clara, 5a)