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Religion hautnah: Unser Besuch in der Annur Moschee

Die Religionskurse der Klassen 8 in der Annur Moschee

Mit dabei war außerdem die katholische Religionsgruppe mit ihrer Lehrerin Frau Klant. Ziel des Besuchs war es, Einblicke in den islamischen Glauben zu gewinnen. Dafür hatten wir von Frau Beisel in Kleingruppen Rechercheaufträge bekommen. 

Als wir dort ankamen, waren wir zunächst etwas verwundert, da das Gebäude nicht so aussah, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir hatten an eine Moschee mit Kuppeln, Minaretten und verzierten Fassaden gedacht, doch stattdessen wirkte das Gebäude unscheinbar und funktional. In der Moschee wurden wir von einem sehr freundlichen Mann empfangen. Nachdem wir unsere Jacken und Schuhe ausgezogen hatten, gingen wir in den Gebetsraum. Dort hingen Plakate von den fünf Säulen des Islam. Die Decke war niedrig, und die Wände waren weiß und türkis gestrichen. Außerdem gab es in einer Wand eine Wölbung, die als Gebetsnische (Mihrab) bezeichnet wird. Sie zeigt die Gebetsrichtung nach Mekka an und dient gleichzeitig der Schallübertragung, wenn der Imam spricht. Der Imam ist derjenige, der das Gebet anleitet, auch wenn im Prinzip jeder für sich leise betet. 

Der Mann erklärte uns, dass Muslime fünfmal am Tag beten. Vor dem Gebet müssen sich die Gläubigen jedoch einer rituellen Waschung unterziehen. Die Gebetszeiten richten sich nach dem Stand der Sonne. Als wir dort ankamen, begann gerade eine neue Gebetszeit, weshalb einige Muslime zum Beten kamen. Es waren allerdings nur etwa zehn, da es mitten am Tag war und viele arbeiten mussten. Interessanterweise ist das Gebet nicht an die Moschee gebunden – es kann an jedem sauberen Ort verrichtet werden. Kinder müssen nicht beten. Trotzdem gab es einen extra Raum für Frauen und Kinder, der mit einer Videoübertragung vom Gebet ausgestattet war, falls es besonders voll ist. Es war interessant die Gebetspraxis hautnah zu erleben und zu sehen, wie sie beteten. 

Der Mann erklärte uns auch, dass nicht jede Moschee gleich aussieht. Er erzählte uns, dass diese Moschee bereits seit 2006 existiert und von einem Verein gebaut wurde. Leider gab es nicht genügend Platz und finanzielle Mittel, um die Moschee so prachtvoll zu gestalten, wie es beispielsweise in der Türkei der Fall ist.

In einer Fragerunde wurden dann noch alle unsere Fragen beantwortet, sodass wir uns jetzt schon fast wie Experten fühlen. Danach wurden wir durch die verschiedenen Gebetsräume geführt. Am Ende gab es eine kleine Stärkung in Form einer Brezel, eines Croissants, einer Capri-Sonne und einer kleinen Tüte Süßigkeiten.

Rückblickend war der Ausflug nicht nur lehrreich, sondern auch sehr interessant. Es war spannend, einen Einblick in eine andere Religion zu erhalten und die gelebte Glaubenspraxis aus erster Hand zu erleben. Besonders beeindruckend war die Gastfreundschaft und Offenheit, mit der wir empfangen wurden. Es ist eine Erfahrung, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Carolin Eichler (8d)